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Die Geschichte der Stadtkirche

Anfänge
Im Jahr 1363 erbaute Graf Dietrich von Moers eine Kapelle mit dem Namen Johannis-Kapelle, die die Grundlage der heutigen Stadtkirche ist. Im Jahr 1446 wurde das Karmeliter-Kloster gegründet und die Johannis-Kapelle wurde Klosterkirche.

Reformation
Im 16. Jahrhundert breitete sich die evangelische Lehre aus und wurde zwischen 1525 und 1539 in der Stadt und der Grafschaft Moers heimisch. Graf Hermann trat 1560 zur evangelischen Lehre über, indem er das Abendmahls in beiderlei Gestalt (Brot und Wein) einnahm. Dies geschah allerdings noch nicht in der Karmeliter-Klosterkirche, sondern in der alten Bonifatiuskirche, die im Bereich der heutigen Mühlenstraße lag. Graf Hermann erließ auch eine neue Kirchenordnung und löste 1573 das Kloster auf. An Stelle des Klosters gründete er eine öffentliche Lehranstalt, die Anfänge des Gymnasiums Adolphinum. Der evangelische Gottesdienst in unserer heutigen Stadtkirche hielt 1608 Einzug. Da 1605 ein großer Stadtbrand in Moers wütete und fast die gesamte Innenstadt, auch die Klosterkirche, in Asche legte, musste die Kirche erst einmal in dreijähriger Arbeit wieder aufgebaut werden.
In der Zeit von 1601-1702 gehörten die Stadt Moers und die Stadtkirche dem Prinzen Moritz von Oranien. Der Prinz kaufte 1614 auch die Gebäude des Karmeliter-Klosters. Damit war die Karmeliter-Kirche endgültig von den Reformierten übernommen worden.

Weiterer Ausbau
Das Gebäude der Kirche wurde 1655 durch Chor und Querschiff erweitert. Am südlichen Querschiff ist heute noch die Jahreszahl 1655 abzulesen.
1673 bekam Moers als erste reformierte Gemeinde eine Orgel (Orgelbauer Alberti), die im Laufe der Zeit immer wieder neu gebaut wurde (1787 durch Schrey, 1912 durch Faust, 1958/59 durch Peter).  Bis 1890 trug die Kirche einen Dachreiter, der exakt über dem Kronleuchter im Kirchenraum angebracht war.
1889-1891 wurde dann der Turm dazu errichtet. Im Jahr 1898 wurde das Gymnasium abgerissen, so dass an der Südseite eine Sakristei mit größerem Portal angebaut werden konnte.

Wie die frühere Karmeliter-Kirche bzw. Johannis-Kapelle innen ausgestaltet gewesen ist, war lange Zeit nicht bekannt. Im Laufe des 20.Jh ist die Kalktünche an Pfeilern neben der Orgel abgeblättert und Fresken der Heiligen Barbara und Anna Selbdritt sind zum Vorschein gekommen.
Die sieben kleinen flämischen Messingleuchter in den Seitenschiffen und auf den Emporen gehen auf die Jahre 1628 – 1639 zurück.